Er ist der Stratege, der die Taktik festlegt und Spielzüge plant. Eine komplexe Leistung, die keine Maschine erbringen kann? Sie kann es sogar besser.
Seitdem das Google-Programm AlphaGo den weltbesten Spieler im Strategiespiel Go geschlagen hat, wissen wir: AI übertrifft den Menschen im strategischen Denken.
Zugegeben, Fußballer sind keine charakterlosen Spielfiguren. Dennoch kann AI die Spielweise eines Teams und einzelner Spieler scharf analysieren – und darauf aufbauend die ideale Strategie zum Sieg erarbeiten.
Davon zeugt der Erfolg der Pittsburgh Pirates in der Baseball National League Central. Nach ihrer 20-jährigen Pechsträhne feiern sie einen Überraschungserfolg nach dem anderen. Seitdem sie ihre Strategie auf Big Data aufbauen.
In diesem Jahr zeigte der erste Roboter-Jockey seine Reitkünste in einer kleinen Show beim Cheltenham Festival. Rennfahrer können in Zukunft durch selbstfahrende Autos ersetzt werden. Aber wie sieht es im Fußball aus?
Beim Blick auf den aktuellen Fußball-RoboCup bekommen die Spieler wohl noch keine kalten Füße. Doch die Entwickler sind ambitioniert. Schon in 2050 wollen sie ein Roboter-Team aufs Feld schicken, das gegen das menschliche Weltmeisterteam gewinnen kann. Wir bleiben gespannt.
In undurchsichtigen Situationen entscheidet er über Recht und Unrecht. Aber wie lange noch? Laut einer Studie der University of Oxford wird der Schiedsrichter-Job mit 98 %-Wahrscheinlichkeit künftig von AI-Technologien ersetzt.
Tatsächlich ist es von der aktuellen Torlinientechnologie nicht mehr weit bis zum AI-Schiedsrichter. Die Basis ist schon da: hochauflösende Kameras, sowie mit Chips und Trackern ausgestattete Spieler und Bälle. Ein AI-System, in dem diese Informationen zusammenlaufen, wäre in der Lage, jede Bewegung im Spiel zu überblicken.
So erkennt es in Sekundenschnelle Abseits, Handspiel oder Foul. Legendäre Fehlentscheidungen, wie Maradonas Hand Gottes oder das Wembley-Tor, gehören dann der Vergangenheit an.
Ein WM-Finale verfolgen 50.000 Fans im Stadion – und 30 Millionen Zuschauer vor Screens. Keine Frage, das Produktionsteam für die Übertragung ist unverzichtbar. Aber auch unersetzbar?
Intelligente Systeme schauen sich von menschlichen Kameramännern ab, wie sie ein Spiel optimal verfolgen. Ihr Ergebnis, etwa vom Kamerasystem von Disney Research, ist dem von menschlichen Produktionen erstaunlich ähnlich.
Doch die AI-Systeme gehen noch einen Schritt weiter. Sie erkennen Highlights des Spiels und verwandeln es automatisch in Highlight-Clips. Diese können direkt zur Wiederholung genutzt, über Social Media geteilt oder den Fans auf ihr Smart Device übertragen werden.
Geballtes Wissen, kompetente Einschätzungen und den einen oder anderen Witz – kann das wirklich eine Maschine erbringen? Ja, und sogar noch mehr.
Das beweist DuerOS, ein Assistenz-Programm wie Siri oder Alexa, das zudem für das Kommentieren von Basketball-Spielen trainiert wurde. Es kommentiert in Echtzeit den Spielverlauf und gibt alle wichtigen Zahlen, Daten, Fakten. Mit seinem perfekten Gedächtnis hat es bereits einen Vorteil, doch es trumpft noch mit einem größeren Feature auf: der Interaktivität.
Zuschauer können Duer jederzeit Zwischenfragen stellen, die prompt beantwortet werden, etwa über einen Spielzug oder über Hintergrundinfos.
Nicht zuletzt wurde das Programm auch für seinen Sinn für Humor gelobt.
Die aktuellen Trends zeigen in eine klare Richtung: Dass Sport bald nicht nur ein Wettbewerb der besten Spieler und Trainer sein wird. Sondern auch ein Wettbewerb der besten AI-Programme.
Es wird in Zukunft technisch möglich sein, dass intelligente Maschinen den Sport komplett übernehmen und ohne Menschen austragen.
Ob die Zuschauer mit Maschinen genauso mitfiebern wie mit echten Spielern, steht jedoch auf einem anderen Blatt.