Der „neue Fußballfan“
Es gibt wohl kaum jemanden, der abstreiten würde, dass dem Aufbau direkter Beziehungen eine hohe Bedeutung zukommt. Wer wirklich Erfolg haben will, muss dies allerdings zu den Bedingungen des Konsumenten tun – also seine Erwartungen erfüllen und einen echten Mehrwert bieten. Wir müssen wissen, was für die Fans wirklich wichtig ist, und dann konstant entsprechend liefern.
COPA90 führte kürzlich eine Umfrage durch, die ergab, dass die traditionellen TV-Sender die junge Generation (16- bis 24-Jährige) nicht mehr erreichen. Fußballfans dieser Generation konsumieren ihren Sport häufig lieber über YouTube, Twitter, Snapchat, Online-Foren/-Chats, Videospiele und Live-Streams, als live vor Ort dabei zu sein oder ihn vor dem Fernseher zu verfolgen. Fußballsender haben Schwierigkeiten, ihre Pay-TV-Angebote auszubauen, da immer mehr Zuschauer zu YouTube abwandern.
Sender und Marken, die relevant bleiben wollen, sollten Folgendes berücksichtigen:
- Das Live-Erlebnis steht nicht länger im Mittelpunkt, die Beziehung zu den Fans muss auf das gesamte Drumherum ausgeweitet werden. Nutzen Sie also Chancen, die sich außerhalb des Spielfelds ergeben. Der „neue Fußballfan“ nimmt sich nicht die Zeit und hat nicht die Geduld, sich ein 90-minütiges Spiel anzusehen.
- Heute produzieren Fans selbst Inhalte. Wenn Sie ihre Aufmerksamkeit gewinnen und sie ansprechen möchten, müssen Sie also auf IHREN Plattformen unterwegs sein und sich in IHRE Gespräche einbringen. Fußballfans der jungen Generation ist es wichtig, mit ihren Freunden im Austausch zu stehen und zu interagieren. IHR Netzwerk ist relevant, nicht das Ihrige.
- Storytelling muss auf einer persönlichen und emotionalen Ebene funktionieren – Inhalte und Spielerinformationen zu dem, was hinter den Kulissen abläuft, sind genauso wichtig, wenn nicht wichtiger als Live-Spiele. Der moderne Fußballfan möchte näher dran sein, nicht nur am Spiel, sondern auch an den Spielern.
Wenn wir digitale Technologien einsetzen, um Sportfans nicht nur zu erreichen, sondern darüber hinaus ihre Bedürfnisse besser zu verstehen, haben alle etwas davon: Die Konsumenten können sich die Inhalte aussuchen, mit denen sie interagieren möchten, und Sender und Marken profitieren von wichtigen neuen Möglichkeiten, um in Kontakt mit ihnen zu bleiben. Eine klassische Win-Win-Situation.